Kongress zu Perspektiven der deutschen Film- und Kinokultur
Status Quo deutscher Film – Eine Bestandsaufnahme
Panel mit Linda Söffker, Svenja Böttger, Daniel Sponsel und Thorsten Schaumann
Moderation: Urs Spörri
Donnerstag, 05. April 2018 // 14 –15:30 Uhr // Zoo-Gesellschaftshaus, Kleiner Saal
Niemand schaut so viele deutsche Filme wie die Macherinnen und Macher von Festivals und Filmreihen, die sich mit deutschem Kino befassen. Viele dieser Filme sind außerhalb des Schutzraums Festival allerdings kaum mehr sichtbar. Wir befragen sie, warum das so ist, wie es um die Stärken und Schwächen des deutschen Gegenwartskinos steht, um die Karrierechancen junger Regisseurinnen Regisseure und warum deutsche Filme bei großen internationalen Festivals so selten reüssieren.
Mr. Filmfestival und die aktuelle Festivallandschaft
Buchvorstellung und Debatte mit Christian Jungen und Tanja C. Krainhöfer
Moderation: Rüdiger Suchsland
Freitag, 06. April 2018 // 13:30 – 15 Uhr // Zoo-Gesellschaftshaus, Kleiner Saal
Filmfestivals reichen heute von den großen Branchentreffs in Berlin oder Cannes bis hin zu zahllosen kleineren Events, die für viele Filme die einzige Chance auf Öffentlichkeit sind. Christian Jungen und Tanja Krainhöfer diskutieren die Lage der Festivals und stellen ihre Arbeiten vor, über den legendären Festivalmacher Moritz de Hadeln bzw. die aktuelle deutsche Festivallandschaft.
Der deutsche Film steckt in der Krise: Trotz des großen Erfolgs für Fatih Akin bei den Golden Globes, der mit „Aus dem Nichts“ die Trophäe gewann, herrscht Unzufriedenheit. Seit Jahren streiten Filmemacherinnen und Filmemacher für bessere Arbeitsbedingungen und ein Fördersystem, das mutigere und bessere Filme ermöglicht: Warum ist das deutsche Fördersystem in seinen alten Strukturen erstarrt? Warum gelangen die vielen großartigen Filme (die es gibt!) nicht zu ihrem Publikum? Warum fehlt deutschen Filmen allzu oft die internationale Anerkennung? Von Donnerstag, 5., bis Samstag, 7. April, kommen im Gesellschaftshaus des Frankfurter Zoos die großen und kleinen „Filmtiere“ der Republik zusammen, um bei dem öffentlichen Kongress „Zukunft Deutscher Film“ gemeinsam Vorschläge für ein starkes deutsches Kinoschaffen zu entwickeln. Das Zoo Gesellschaftshaus wird für diese Zeit in Anlehnung an das berühmte Berliner Kino-Pendant zum temporären „Frankfurter Zoo-Palast“.
Als Teil des LICHTER Filmfests richtet der Kongress den Blick auch auf die europäischen Nachbarstaaten: Im „Forum Europa“ stellen Experten der internationalen Filmförderung in Ländern wie Frankreich, Dänemark, Schweiz, Österreich, aber auch Großbritannien, Spanien, Italien oder Rumänien die Stärken und Schwächen ihrer nationalen Modelle vor und setzen damit Impulse für die Fortentwicklung des hiesigen Filmfördersystems. Der Kongress stellt die Frage, wie Filmschaffende von ihren Werken leben können? Wie lassen sich unabhängige, anspruchsvolle und ungewöhnliche Filme realisieren? Produktion und Finanzierung, Ausbildungsbedingungen sowie das Zukunftspotenzial von Kinokultur und Filmdistribution werden ebenso auf den Prüfstand gestellt wie die Rolle der Sendeanstalten und der Umgang mit Dokumentarfilmen – wissenschaftlich begleitet von den Kooperationspartnern Deutsches Filminstitut – DIF e.V. und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Eine Filmreihe im Kino des Deutschen Filmmuseums und im Zoo-Gesellschaftshaus gibt einen Überblick über die Vielfalt und Lebendigkeit des aktuellen Filmschaffens.
Pate der Konferenz ist der Filmemacher Edgar Reitz, der als Schirmherr des LICHTER Filmfests 2016 die Notwendigkeit eines filmpolitischen Neuanfangs deutlich machte. Reitz verbindet alle Facetten dieses Kongresses: Er ist Macher der im Hunsrück verorteten „Heimat„-Saga, Gründer des Europäischen Instituts des Kinofilms in Karlsruhe und vor allem einer der weltweit bekanntesten deutschen Filmemacher. Und er ist Unterzeichner des Oberhausener Manifests 1962.
Die Ausrichter des Kongresses sind Experten für innovative Formate: Das LICHTER Filmfest Frankfurt International bespielt seit mehr als einem Jahrzehnt ungewöhnliche Orte in der Frankfurter Innenstadt mit einem künstlerisch wie politisch ambitionierten Programm. Mit dem Frankfurter Zoo wird diesmal eine film- und fernsehhistorische Spielstätte wiederbelebt.
Die Arbeitsstätte des früheren Zoo-Direktors und Oscar®-Gewinners Bernhard Grzimek („Serengeti darf nicht sterben„, BRD 1959) steht im April also ganz unter dem Motto: „Ein Platz für Filme“.
Eintrittskarten für den Kongress gibt es unter: zukunft-deutscher-film.de
Quelle: deutsches-filminstitut.de